GB Bild - Blumen

 

 

 

 Kurz nach dem Tod meines Mannes, im Jahr 2007, bekam ich eine ganz kleine, kurze Geschichte  geschenkt, über einen verstorbenen Hund, der mit seinen Menschen nach seinem Tod weiterhin kommuniziert. Ich war derzeit mehr als  verwundert über diese Geschichte, denn sie war ungefähr in der Form, wie ich damals immer mit meinem verstorbenen Mann kommunizierte, so, wie ich meinen Mann immer mit mir reden hörte. Die Geschichte vom Hund regte mich einmal mehr zum Nachdenken an und ich schrieb dann die unten stehende, meine Version, dieser Geschichte. Sie ist in etwa so niedergeschrieben, wie ich meinen Mann immer wieder nach seinem Tod erlebte. Damals hörte ich meinen Mann tatsächlich in der einen oder anderen Situation deutlich zu mir sprechen, wenn ich hilflos war und nicht weiter wusste. Er gab mir dann aus Anderswelt Tipps und Ratschläge, wie ich Dinge, die er zu Lebzeiten für uns regelte, von denen ich absolut keine Ahnung hatte, nun allein bewältigen konnte. Es scheint unglablich, viellleicht für den einen oder anderen Leser  nicht nachvollziehbar, doch es war tatsächlich so, dass ich vielmals vor, für mich nicht zu lösenden Problemen stand und er mir noch half, obwohl er gestorben war und sich durch seine Hilfe aus Anderswelt, schlussendlich alles zum Guten wendete. Ich hörte klar und deutlich, wenn mein Mann sagte:  "Merlin, du musst das so und so machen, oder jenes siolltest du so regeln." Ich hatte im Anfang selbst meine Zweifel, ob ich mir alles nur einbildete, aber ich bekam manchesmal so präzise Anweisungen, die nur mein Mann mir hätte geben können, weil niemand anderes über den Sachverhalt derart bescheid gewusst hätte. Bald nahm ich seine Hinweise dankend an und ich hörte auf seine helfenden Ratschläge aus Anderswelt, denn mit ihnen konnte ich Probleme lösen, die für mich alleine zuvor noch unlösbar schienen.

 

 

 

Trauer und Abschied – nicht für immer  

             

 Immer wieder rufst du meinen Namen, du suchst mich, weil du mich unendlich vermisst. Spürst du denn nicht, dass ich gar nicht fort bin? Sei still, schließe deine Augen und du wirst mich finden, denn ich bin ganz nah bei dir. Nein, ich bin nicht wirklich von dir gegangen, ich bin drüben, auf der anderen Seite des Lebens, dort, wo ich für mein Dasein keine körperliche Hülle mehr brauche. Dich sehe ich bei Tag und Nacht, ich bin es doch, der über dich wacht. Letzte Nacht stand ich an deinem Bett um einen Blick auf Dich zu werfen, und ich konnte sehen, dass du wieder weintest und nicht schlafen konntest. Während du deine Tränen trocknetest, klapperte ich leise am Schrank, um dir zu sagen: "Ich bin's, bin doch bei dir, ich habe dich nicht verlassen. Ich bin wohlauf, es geht mir gut und ich bin gerade jetzt hier, hier bei dir."

 Und heute Morgen als du so alleine am Tisch gesessen hast, war ich auch ganz nah bei dir. Ich sah dich deinen Kaffee trinken, während du daran dachtest, wie es früher immer war, als ich dir gegenüber saß und deine Hand vorsichtig zu mir gewandert ist, um mir zärtlich über die Wange zu streicheln. Du beugest dich dann zu mir rüber und hauchtest immer so liebevoll einen Kuss auf den Mund und wünschtest mir zärtlich "guten Morgen", mit der Frage, ob ich gut geschlafen hätte. Du warst sehr lieb und ich höre noch immer deine heitere Stimme. Schon am frühen Morgen konntest du vergnügt sein und hast so herzerfrischend lachen können. Manches Mal lachtest du sogar Tränen. Dein Lachen war richtig ansteckend, es wirkte auf mich wie ein ganz besonderer Sonnenschein in meinem Herzen und machte mich immer fröhlich. Ich höre dich noch immer so gerne lachen und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du dein Lachen bald wieder findest. Schade, dass auch deine Stimme verstummt ist, denn es ist lange her, seit ich dich singen hörte. Wie schön war es doch immer, dich irgendwo im Haus zu wissen und von irgendwoher klangen diese wunderschönen Melodien, mit deiner lieblichen Stimme an mein Ohr. Du hast mein Leben damit bereichert, denn dein Gesang lies meiner Seele Flügel wachsen und zeigte mir stets, dass es dir gut geht.  Bitte, lass deine Lieder wieder klingen,  sing für mich die Melodien, die mich schweben lassen, sie werden meine Seele beglücken und mir sagen, dass es dir gut geht.

Glaub mir, es fiel mir sehr schwer, Abschied von dir zu nehmen, als meine Zeit kam um zu gehen und ich zur anderen Seite rüber gerufen wurde und ich dich hier so alleine zurück lassen musste. Aber mein Weg mit dir auf Erden, mein Weilen unter euch war zu Ende. Nicht ich habe so entschieden, der Herr über uns Engel hat mich zu sich nach Hause zurück gerufen, weil er mich hier nun viel dringender braucht. Später wirst du es sicher einmal verstehen. Weißt du, ich war heute Nachmittag auch mit dir beim Einkaufen. Deine Arme taten dir weh vom schweren Tragen. Das tat mir so leid. Ich sehnte mich danach, dir dabei zu helfen. Naja, darum schickte ich dir diesen freundlichen Menschen, der dir schlussendlich half, die Taschen zum Auto zu tragen. Wie gerne hätte ich das für dich getan, so wie früher immer... Hinterher war ich mit dir an meinem Grab, welches du mit so viel Liebe pflegst. Schön, dass du es „unsere Gedenkstätte“ nennst. Es sieht wirklich wunderschön aus, hast all deine Liebe da reingesteckt und mir meine Lieblingsblumen drauf gepflanzt. Aber glaube mir, ich bin nicht dort, nein, ich liege nicht in dieser kühlen Erde. Es ist nur meine Hülle, die zurück blieb und nun dort ruht. Du ahnst nicht, welche Freude es mir bereitete, als ich sah, dass du bemerkt hast, dass die Sonne nur rund um mein Grab herum schien und sonst alles im dunklen Schatten lag. Es war schön für mich, dass du wusstest, dass ich dir diese Sonne schickte. Natürlich habe ich mit Freude deinen dankbaren Blick zum Himmel für diesen warmen, hellen Sonnenstrahl empfangen. Mit dem Sonnenstrahl wollte ich dich doch nur wissen lassen, dass ich da bin und deine Tränen trockne. Nachdenklich gingst du schließlich zum Auto zurück. Schön, dass du die Feder gefunden hast, die ich dir auf den Weg legte, als Zeichen, das ich da bin. Natürlich habe ich gesehen, wie sehr du dich darüber gefreut hast. Ja, und auch dieses Mal sah ich deinen dankbaren Blick zum Himmel und wie du die Feder so fest an dein Herz gedrückt hast…, ach, das hat mir so richtig gut getan.

Und dann konnte ich dir wirklich noch einmal helfen, im letzten Moment konnte ich verhindern, dass du mit diesem anderen Wagen, der dich übersah, zusammenstießest. Meine Güte... ich will nicht, das du mir so schnell folgst... NEIN, doch jetzt noch nicht! Dann fuhr ich mit dir zusammen nach Hause. Ich musste richtig lachen, fast hättest du mich hören können - denn wieder einmal suchtest du etwas. Ja, das bist eben du...! Du suchst doch immer irgendetwas, auch das gehört einfach zu dir, dass bist du, das ist ganz so deine Arte, so, wie ich dich liebe. Diesmal suchtest du wieder mal nach dem Schlüssel. Ich half dir ihn zu finden, so wie früher. Und ich berührte dich zaghaft mit dem Hauch des Windes in deinen Nacken und sagte dir damit lächelnd: "Ich bin's nur, bin immer bei dir." Du warst erschöpft und sahst so müde aus, als du dich auf deiner Couch fallen ließest. Ich versuchte mit aller Macht, dich spüren zu lassen, dass ich auch hier bei dir bin und du schienst es tatsächlich irgendwie zu fühlen. In mir kam Freude und innerer Frieden auf. Du hast ganz ruhig auf deiner Couch gesessen, auf einmal hast du gelächelt, und ich glaube, du spürtest, in der Stille des Abends, dass ich ganz in deiner Nähe war. Ich werde dir jeden Tag so nah sein und dir Zeichen geben und die Gewissheit, dass ich nie fortgegangen bin. Ich weiß, wie einsam du dich fühlst, weil sich so viele von dir abgewendet haben. Glaub mir, es tut mir so leid, zu sehen, wie unmöglich viele unserer Freunde nun  mit dir umgehen, jetzt, da ich in körperlicher Form nicht mehr da bin. Oh ja, es ist verdammt still um dich geworden, das tut dir sehr weh, ich weiß, du weinst oft darüber und das macht auch mich sehr traurig.

Abends bist du immer froh, endlich irgendwie wieder einen langen einsamen Tag geschafft zu haben - ich lese es in deinen Gedanken und höre deinen schweren Seufzer. So war es auch heute Abend. Ich lächelte dich liebevoll an, hätte dich jetzt gerne in meine Arme genommen - nur... du kannst mich nicht sehen.Dann sah ich dich gähnen, und ich flüsterte dir leise zu: "Gute Nacht, Gott schütze dich, ich sehe dich morgen früh wieder."

Und wenn für dich die Zeit gekommen ist, die Straße, die uns beide trennt, zu überqueren, werde ich zu dir hinübereilen, dich in meinen Armen auffangen, damit wir endlich wieder zusammen, Seite an Seite sein können. Ich werde dir helfen, zu mir zu kommen, aber jetzt noch nicht, noch ist es nicht so weit. 
Es gibt so vieles, dass ich dir dann zeigen muss und es gibt so viel für dich zu sehen, es ist so schön hier drüben. Und es ist hell und warm - du liebst doch die Wärme... Und dann kannst du selbst sehen, wie gut es mir hier drüben geht, dass du dich unnötig um mich sorgtest. Ich bin hier so frei, frei und erlöst von allem. Wenn du das hier alles siehst, wirst du es nicht mehr verstehen, weshalb du so traurig warst, als ich ging und du so viel geweint hast.Könntest Du nur ahnen, wie gut es mir hier geht, wärst du glücklich, denn ich weiß, du liebst mich so sehr, dass es genau das ist, was du dir für mich wünschen würdest. Aber du musst noch etwas Geduld haben und deine Lebensreise ohne mich fortsetzen, du wirst dort noch gebraucht, wirst es sehr bald erfahren, wie wichtig du dort noch bist. Und bitte, sei nicht mehr traurig, ich kann es nicht ertragen, dich jeden Tag immer nur traurig zu sehen. Es tut mir weh wenn du so viel weinst - ich finde so einfach keine Ruhe und keinen Frieden. Ich will dass du weiterlebst. Lebe wieder so wie früher, lebe nun für dich! Lebe so wie ich dich liebe! Und liebe wieder! Werde wieder glücklich und genieße die Zeit, die dir noch bleibt! Sei einfach glücklich! Ich möchte, dass du wieder glücklich bist! Schenk es mir, zu sehen das du auch ohne mich fröhlich weiterlebst und glücklich bist! Ich möchte dich so gerne wieder glücklich sehen, dich singen und lachen hören - erst dann kann ich wirklich meinen Frieden finden, die Ruhe, die ich so sehr brauche.

Lebe die Liebe die in dir ist, gib sie jemandem, der sie jetzt dringender braucht, als ich. Jemanden, der dich jetzt mehr braucht als ich, denn mir geht es gut. Sorge dich nicht länger um mich, denn es geht mir wirklich gut, ich selbst bin umgeben von hellem Licht und purer Liebe. Sag du dem Menschen, der dich dir zuwendet, dem du viel bedeutest und der dir so viel bedeutet, wie lieb du ihn hast. Sag es ihm jeden Tag, denn du weißt, die Zeit ist kurz und einmal ist es für alles zu spät. Zeig diesem Menschen, wie sehr du ihn liebst, mach ihn glücklich, du kannst es doch, jemanden glücklich machen. Es ist mein inniger Wunsch, dass ihr zusammen glücklich werdet. Vergiss nicht, bist du glücklich, dann geht es auch mir in meiner Welt hier drüben gut, dann kann ich meinen Frieden finden. Ich ließ dir meine Kraft und meine Liebe zurück, damit du weiterleben kannst, damit du deinen Weg zurück ins Leben findest. Und tief in dir drin, da wirst du mich immer finden, ich bin immer bei dir.Lass mich mit deinen Augen sehen, mit deinen Sinnen fühlen, zeig mir deine Welt. Und wenn du sehend durch dein Leben gehst, wirst du überall die Zeichen finden, die ich dir als Wegweiser auf deine Wege lege. Sie helfen dir deine Aufgaben zu erfüllen. Nimm alles an was ich dir gesagt habe und geh jetzt deinen Weg, werde glücklich, ich wünsch es mir so sehr für dich. Und irgendwann, wenn du alles erledigt hast, dann werde ich dich abholen, dann kommst Du heim, heim zu mir.

 

In diesem Sinne

herzlichst Nati Merlin

GB Bild - Trauer
 

 

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